Ein Spiel mit Geschichte und Herz
Jassen ist in Vorarlberg tief verwurzelt. Generationen haben das Spiel weitergegeben, von der Stube bis zur Festzeltbank. Auf der Herbstmesse erhält diese Tradition eine Bühne, die ihrem kulturellen Wert gerecht wird. Rund 100 Tische stehen bereit, an denen bis zu 400 SpielerInnen in zwei Durchgängen ihr Können unter Beweis stellen. Gespielt wird nach den klassischen Vorarlberger Regeln des Preisjassens – mit Bodentrumpf, ohne Stöck und Wies, dafür mit viel Leidenschaft.
Doch es geht nicht nur um Punkte. Es geht um Begegnung. Wenn Großeltern mit Enkeln oder Nachbarn mit KollegInnen spielen, entsteht ein Miteinander, das über das Spiel hinausreicht. Der Jassnachmittag wird so zu einem generationenübergreifenden Ort der Gemeinschaft.
Struktur trifft Spielfreude
Der Ablauf ist klar geregelt: Zwei Runden, vier Spieler pro Tisch, jeder spielt für sich. Die Sitzordnung folgt dem ABAB-Prinzip, die Tischauslosung erfolgt vor jedem Durchgang neu. Nach jeder Spielrunde notiert ein Tischschreiber die Punkte, kontrolliert die Summe und sorgt so für Fairness und Übersicht. Erst wenn alle Karten gespielt sind, wird es richtig spannend: Eine von drei geheim gehaltenen Stichzahlen wird gezogen. Wer mit seiner Punktzahl am nächsten dran ist, darf sich über einen der zahlreichen Sachpreise freuen.
Durch den Nachmittag führt Günter Wohlgenannt, bekannt als der „Jasspapst“. Mit Fachwissen, Erfahrung und Humor sorgt er dafür, dass sich sowohl Profis als auch Neulinge willkommen fühlen. Und auch wer nicht auf dem Siegertreppchen landet, geht nicht leer aus: Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer erhält einen Preis. Das gesammelte Sackgeld wird einem karitativen Zweck gespendet.
Einladung an alle Generationen
Das VN-Preisjassen ist offen für alle, von der passionierten Jasserin bis zum neugierigen Besucher. Wer Platz nimmt, wird Teil einer lebendigen Tradition, die verbindet. Vielleicht ist es gerade dieses Miteinander, das den besonderen Zauber des Spiels ausmacht.